Wirtschaftswoche an der Alten Kantonsschule Aarau

    Unter der Leitung von Rechtsanwalt David Sassan Müller organisiert die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AIHK) alljährlich die von der Ernst Schmidheiny Stiftung konzipierten «Wirtschaftswochen» (WiWo) an verschiedenen Kantonsschulen im Kanton Aargau. Vom 2. bis 6. Oktober 2017 wurde eine solche Spezialwoche an der Alten Kantonsschule Aarau durchgeführt. Der AIHK-Jurist blickt auf eine erfolgreiche Woche zurück.

    (Bilder: AIHK) Beantwortung von Fragen bei einer Generalversammlung

    Die Grundidee der WiWo liegt darin, den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern das betriebswirtschaftliche Basiswissen in praxis- und erlebnisorientierter Weise durch erfahrene Kaderleute aus der Privatwirtschaft zu vermitteln. Neben theoretischen Blöcken, in denen das betriebswirtschaftliche Grundwissen in äusserst kompakter Form zu vermitteln versucht wird, werden die Schülerinnen und Schüler in dieser Woche in verschiedenen Teams jeweils eine Unternehmensführung bilden und dabei im Rahmen einer Simulation im direkten Wettbewerb mit den anderen Teams stehen. Die Teilnehmenden lernen in dieser meist äusserst intensiven Woche also die Zusammenarbeit in einem Team, das Analysieren und Beurteilen komplexer Situationen, das selbständige Treffen von Entscheidungen sowie die Vertretung der getroffenen Entscheide und deren Konsequenzen gegenüber verschiedenen Stakeholdern.

    Vielseitige Wirtschaftswoche
    Die als Spezialwoche konzipierte WiWo läuft ganz und gar nicht wie der normale Schulunterricht. Das fängt damit an, dass die inhaltliche Verantwortung nicht bei den Schullehrerinnen und Schullehrern liegt, sondern bei externen, ehrenamtlich engagierten Persönlichkeiten aus der Privatwirtschaft. Diese unterrichten die Schülerinnen und Schülern denn auch nicht während dieser Woche, sondern begleiten sie quasi als Coaches. Die diesjährige WiWo an der Alten Kantonsschule Aarau wurde gecoacht von Dr. Hanspeter Bolli sowie Urs Niggli.

    Zu einer jeden WiWo gehört auch der Besuch eines AIHK-Mitgliedunternehmens. So durften die diesjährigen WiWo-Teilnehmenden der Alten Kantonsschule Aarau das Elektrizitätswerk Aarau der IB Aarau AG besuchen, wobei der Kraftwerksleiter, Herr Tschannen, persönlich durch das Werk führte.

    Neben der Erlangung des betriebswirtschaftlichen Basiswissens sowie dem Praxiseinblick mit der Betriebsbesichtigung, ist bei einer WiWo aber auch eine satte Portion Kreativität gefragt. So haben die Schülerinnen und Schüler selbständig eine Webseite für ihr jeweiliges Unternehmen, ein Werbevideo sowie ein Plakat erstellt. Zum Abschluss der WiWo stellten sich die Schülerinnen und Schülern schliesslich im Rahmen von Generalversammlungen der Öffentlichkeit und berichteten über die Geschäftsergebnisse.

    Aus Fehlern lernen
    Der Organisator darf auf eine erfolgreiche Woche zurückblicken. Die zumeist sehr jungen Schülerinnen und Schüler der Alten Kantonsschule Aarau haben in der Woche gute Produkte erarbeitet, aber doch auch viele Fehler gemacht. Genau Letzteres gehört jedoch zu einer WiWo. Es geht laut dem Organisator David Sassan Müller nämlich gerade auch darum, Fehler zu machen und anschliessend aus diesen Fehlern zu lernen. In seinem abschliessenden Feedback gab er den Schülerinnen und Schülern mit auf den weiteren Lebensweg, dass sie sich vor allem im Auftreten und in der Präsentationstechnik trainieren sollen. Denn ganz egal in welche Richtung es die jungen Menschen später verschlägt, ein sicheres Auftreten ist jedenfalls von grossem Nutzen. Einen absolut richtigen Stil gibt es dabei nicht. Vielmehr geht es darum, dass die Schülerinnen und Schüler durch ständiges Üben einen individuellen, zu ihrem persönlichen Charakter passenden Stil finden und sich dem Auftretensgrundsatz «know your audience» entsprechend jeweils dem zuhörenden Publikum anpassen.

    Feedback von David Sassan Müller

    Neben diesen Inputs zum Auftreten zähle aber auch die über den Inhalt fliessende Sachkompetenz. Diese zeichne sich laut Müller insbesondere durch Kenntnisse von Zahlen, Fakten und Daten sowie der Fähigkeit des vernetzten Denkens aus.

    In diesem Sinne freute sich der Organisator selbst über die während der Woche getroffenen betriebwirtschaftlichen Fehlentscheide einzelner, bisweilen sogar in Schieflage geratenen Unternehmen ebenso wie über die verschiedenen Patzer bei den Generalversammlungen. Nur dank solcher Fehler können sich die Schülerinnen und Schüler künftig verbessern. Gesamthaft betrachtet haben die Schülerinnen und Schüler eine für ihre Erfahrungen und ihr Alter höchst anschauliche Arbeit geleistet. Die AIHK ist zufrieden mit der diesjährigen WiWo an der Alten Kantonsschule Aarau und bedankt sich auch an dieser Stelle noch einmal bei allen Involvierten.

    David Sassan Müller, Rechtsanwalt
    Aargauische Industrie- und Handelskammer, Aarau

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