Wenn alle Recht haben, hat niemand Recht

    Diskussion über Fakten und Fake News in Wissenschaft und Gesellschaft

    «Fake News» sind gerade in aller Munde. Welche Rolle kommt bei der Aufdeckung von Falschmeldungen der Wissenschaft zu? Am 29. November diskutieren eine Kommunikationswissenschaftlerin und eine Wissenschaftsjournalistin an einem Podium darüber. Organisiert wird die Veranstaltung vom Naturama Aargau in Zusammenarbeit mit dem Thinktank «reatch – research and technology in switzerland».

    (Bilder: zVg) Podiumsdiskussion im Naturama über Fake News – Pinocchio lässt grüssen

    Aufgebauschte Geschichten statt Fakten scheinen die öffentliche und politische Debatte zu beherrschen. Dabei wollen alle Akteure die Wissenschaft auf ihrer Seite haben. Der Wissenschaft kommt die Rolle der Kronzeugin zu, und sie soll bestätigen, was Journalistinnen, Politiker oder Interessenvertreterinnen für wahr halten, wenn es um umstrittene Themen wie Klimawandel, Freihandel oder Migration geht.

    Wie schafft man es in dieser Ausgangslage, Meinungsverschiedenheiten über Fakten zielführend aufzulösen? Welche Verantwortung tragen die Wissenschaften, den Missbrauch von wissenschaftlichen Fakten zu verhindern? Und wie können wir als Laien «Fake News» von «Real News» unterscheiden? Diese Fragen stehen im Zentrum der diesjährigen Podiumsdiskussion vom 29. November im Naturama. Gemeinsam mit Dr. Sabrina Kessler, Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin der Universität Zürich, und Hanna Wick, SRF Wissenschaftsredaktorin, wird darüber diskutiert, ob Fake News für Wissenschaft und Gesellschaft ein Problem sind, und wie Wahrheitsfindung auch bei umstrittenen Themen funktionieren kann.

    Moderiert wird die Diskussion von Servan Grüninger, Präsident der wissenschaftlichen Ideenschmiede «reatch – research and technology in switzerland», welche das Podium mitorganisiert. Er meint: «Eine gesunde Demokratie braucht neben unterschiedlichen Meinungen auch gemeinsame Fakten. Leider sind Meinungen zurzeit lauter, auffälliger und verlockender. Gerade für eine auf Ausgleich und Kompromiss ausgelegte Demokratie wie in der Schweiz ist das gefährlich. Denn wenn jeder die Wahrheit für sich reklamiert und abweichende Meinungen pauschal als falsch deklariert werden, dann fehlt eine gemeinsame Diskussionsbasis.»

    Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung «Fragile – gesammelt, gejagt, erforscht» (27. April 2018 bis 7. April 2019) und im Auftrag des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau statt.

    pd


    29. November 2018, 19.30 Uhr
    im Naturama Aargau Feerstrasse 17, 5001 Aarau, Tel. 062 832 72 00


    Sonderausstellung «Fragile – gesammelt, gejagt, erforscht»

    Von schrulligen Sammlern, zähen Entdeckern, exzentrischen Jägern und unermüdlichen Forscherinnen: Die aktuelle Sonderausstellung lädt zum Entdecken und Staunen ein.

    Der Sonderausstellungsraum wird zum Sammlungsdepot. Gut geschützt steckt in jeder Frachtkiste ein ganz spezielles Objekt. Für einmal geht es aber nicht um die Biologie, sondern um die Geschichten, Persönlichkeiten und Schicksale hinter diesen Objekten.

    Wie kommt eigentlich ein Eisbär ins Naturmuseum? Warum sind Wanzen und Käfer wichtig? Und aus welchen Gründen werden Tiere überhaupt präpariert und ausgestellt? Entdecken Sie mit Lupe und Taschenlampe ausgerüstet interessante Facts über Fundstücke und deren Jäger, Sammler, Forscherinnen.

    Die Ausstellung ist eine Eigenproduktion des Naturama Aargau und zeigt im Kulturerbejahr 2018 die hohe Bedeutung von naturwissenschaftlichen Sammlungen für die Kulturgeschichte eines Landes.

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