Nach Brustkrebs das neue Körpergefühl entdecken – Modeschau im KSB

    Kürzlich fand im Kantonsspital Baden (KSB) eine ganz besondere Modeschau statt: Brustkrebspatientinnen präsentierten Badekleider und Dessous. Betroffenen Frauen soll damit aufgezeigt werden, dass sie sich trotz der Diagnose Brustkrebs weiblich kleiden und in der Öffentlichkeit zeigen können.

    (Bild: zVg) Auf dem Laufsteg des Lebens: Brustkrebspatientinnen präsentieren im KSB Badekleider und Dessous.

    «Egal, welche Therapie oder Operation eine Frau mit Brustkrebs machen muss: neben der psychischen Belastung geht es häufig auch um eine körperliche Veränderung», sagt Prof. Dr. med. Cornelia Leo, Leiterin des Brustzentrums Aargau, einer Kooperation zwischen dem KSB und dem Spital Muri. «Um sich nach einer Brustkrebserkrankung wieder wohl in seiner Haut zu fühlen, braucht es Zeit. In diesem Prozess wollen wir unsere Patientinnen eng begleiten.»

    Um Ängste abzubauen und um Frauen aufzuzeigen, dass man trotz Brustkrebs passende und schöne Bademode und Dessous tragen kann, organisierte das Brustzentrum Aargau kürzlich zusammen mit dem Modelabel Amoena eine Modeschau. «Unsere Models sind Frauen, die den Brustkrebs überwunden haben und nun anderen Betroffenen Mut machen wollen, sich weiblich zu kleiden», sagt Bea Kiener, Verkaufsleiterin Schweiz der Firma Amoena, die Brustprothesen sowie Wäsche und Bademode für brustoperierte Frauen herstellt.

    Einen ähnlichen Anlass hat das KSB bereits 2018 organisiert. Das Feedback sei damals sehr positiv gewesen, erinnert sich Kiener: «Unsere Mode bringt den Frauen ein Stück Lebensqualität und Lebensfreude zurück. Sie fühlen sich im Alltag wieder sicher und wohl.»

    Badibesuch als Herausforderung
    Statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau an Brustkrebs. Die meisten im Alter zwischen 50 und 70 Jahren; in zwanzig Prozent der Fälle sind allerdings auch Frauen unter 50 Jahren betroffen. Die Diagnose Brustkrebs ist heutzutage kein Todesurteil mehr, die Chancen auf vollständige Genesung sind hoch – insbesondere auch dank der Früherkennung. Rund 70 bis 80 Prozent der Brustkrebspatientinnen können so operiert werden, dass die Brüste erhalten bleiben. Aber Operationsnarben oder Grössendifferenzen zwischen den Brüsten können für ein neues Körpergefühl sorgen, mit dem die Frauen erst leben lernen müssen. «Viele Frauen haben nach einer Brust-OP zunächst Hemmungen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ein simpler Badibesuch kann eine grosse mentale Herausforderung darstellen», sagt Cornelia Leo.

    Lust auf Sommer
    Die Modeschau verfolgt das Ziel, Ängste abzubauen und den betroffenen Frauen den Weg zurück in den Alltag zu ebnen. Die medizinische Genesung und Nachkontrolle sei die eine Seite, sagt Cornelia Leo. «Die seelische Verarbeitung einer Brustkrebserkrankung ist die andere.» Deshalb begleitet das Brustzentrum Aargau Patientinnen nicht nur während, sondern auch nach dem Genesungsprozess. «Unsere speziell ausgebildeten Breast and Cancer Care Nurses unterstützen die betroffenen Frauen nicht nur während der Therapiephase, sondern stehen auch danach immer als Ansprechperson zur Verfügung.» Yoga, Achtsamkeitstrainings oder komplementäre Angebote wie beispielsweise Misteltherapien können sich ebenfalls positiv auswirken. «Es ist wichtig, dass sich die Frauen wieder wohlfühlen in ihrer Haut, dass sie beispielsweise Lust haben auf Sommer, Lust darauf, sich so zu kleiden, wie sie sich selbst schön fühlen.»

    pd


    Kantonsspital Baden

    Das Kantonsspital Baden, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1349 zurückreichen, ist seit jeher ein Ort der Gesundheit. Im Jahr 2021 wurden hier über 21’500 Patienten stationär und über 215’000 Patienten ambulant behandelt. Die Qualität der Behandlung wird von den Patienten mit 4,7 von 5 möglichen Punkten beurteilt. Vom Wirtschaftsmagazin Bilanz wurde das KSB als innovativstes Unternehmen in der Schweizer Gesundheits- und Pflegebranche ausgezeichnet. Zudem erhielt es von der Handelszeitung, LeTemps und Statista drei Mal in Folge (2020, 2021 und 2022) das Gütesiegel «Bester Arbeitgeber». Die KSB AG, die sich im Besitz des Kantons Aargau befindet, beschäftigt insgesamt über 3000 Mitarbeitende.

    Vorheriger ArtikelDas sind die Sieger des Swiss Packaging Award 2022
    Nächster ArtikelIm Kampf gegen versteckte Armut