Corona, Corona, Corona


    Kolumne – Politik mit Verstand und Vernunft


    (Bild: zVg) Alfred Heer

    Wo immer auch man die Zeitung öffnet oder ins Internet geht, das Hauptthema ist und bleibt Corona. Die Corona Task-Force hält zwei Mal wöchentlich eine Medienkonferenz zum Thema ab. In Interviews geben diese unzähligen Experten ihre Prognosen zum Besten. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Corona-Experten gibt. Die Bevölkerung wird mit Schreckensmeldungen in Panik versetzt. Verstehen Sie mich nicht falsch bitte. Die Krankheit ist hochansteckend, wie ich selber erfahren musste. Es gibt auch viele schwere Verläufe und viele Todesfälle. Aber ist es tatsächlich notwendig, die Bevölkerung dermassen auf Trab zu halten?

    Die Wirtschaft bricht weltweit zusammen. In der Schweiz steuern wir auf eine rekordhohe Arbeitslosigkeit zu. Ganze Industrien bauen Arbeitsplätze ab, Firmen gehen in den Konkurs und eine Erholung zeichnet sich so schnell nicht ab. Mit Milliarden an Steuergeldern wird die Wirtschaft gestützt und die Schuldenlast muss von den jungen Menschen getragen werden. Diese sind denn auch die eigentlichen Leidtragenden dieser Krise. Junge Menschen sind in der Regel kaum von Corona betroffen, müssen aber sämtliche Massnahmen mittragen und müssen vor allem später einmal den Schuldenberg abtragen. Wir älteren Semester sollten einmal den jungen Menschen in diesem Lande dankbar sein, welche diese Last auf sich nehmen. Wir dürfen auf unsere jungen Menschen stolz sein. Trotz allem dürfen wir den Lebensmut nicht verlieren. Auch Corona wird einmal vorüber gehen. Es gilt jetzt kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Es gilt auch weiter zu leben, auch weiter das Gastrogewerbe zu unterstützen. Sich im Hause einzusperren, hilft weder der Wirtschaft noch hilft man sich selber.

    Selbstverständlich sind Massenansammlungen in Innenräumen zu vermeiden. Aber Sport in der freien Natur, ein Restaurantbesuch mit genügendem Abstand und ein Spaziergang im Wald sind ein Segen für das Gemüt und die Gesundheit. Unser Glück besteht darin, dass wir in einem Land leben dürfen, welches eine einzigartige Natur bietet. Ein Land, in welchem das Gesundheitswesen bewiesen hat, dass sie diese Krise meistern kann. Ärzte und Pflegepersonal, welche sich um Patienten kümmern, nicht nur um Corona-Patienten. Man sollte nicht vergessen, dass viele Personen an ernsthaften Erkrankungen in unserem Lande leiden, welche zeitgerecht behandelt werden müssen. Auch diese gehen heute im medialen Coronarausch leider vielfach vergessen.

    Wir waren über die vergangenen Jahrzehnte verwöhnt. Wir wurden von grossen Seuchen verschont. Die Therapien werden auch bei schweren Krankheiten immer besser. Die Lebenserwartung stieg stetig an. Wir sind es uns nicht mehr gewohnt, dass plötzlich eine Krankheit auftaucht, die wir nicht kennen, und die wir nicht beherrschen können. Es ist die Angst vor dem Unbeherrschbaren, welche uns verunsichert. In der Verunsicherung werden Massnahmen ergriffen, welche die Lage zwar Corona-mässig verbessern können, aber zu unliebsamen Kollateralschäden führen. Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste sind eine grosse psychische Belastung, welche wieder zu Krankheiten führen können. Hier gilt es eine Abwägung zu treffen. Dieser Weg ist nicht einfach zu finden. Aber man darf festhalten, dass wir in der Schweiz, trotz hohen Fallzahlen, immer noch besser leben als in den umliegenden Ländern mit Totallockdowns und Ausgangssperren. Wieso dies so ist? Vermutlich nur deshalb, weil der Schweizer gewohnt ist, selber über sein Schicksal zu bestimmen. Er stimmt vier Mal jährlich an der Urne über politische Vorlagen ab. Man kann die Schweizer Bevölkerung nicht einsperren. Schweizerinnen und Schweizer sind verantwortungsbewusste Bürger. Das Volk ist der Souverän und die Regierung der Diener. Massnahme müssen bei uns verhältnismässig sein. Selbstverständlich kann man immer darüber diskutieren, ob einzelne Massnahmen über- oder untertrieben waren. Aber im Grossen und Ganzen darf man doch festhalten, dass die Schweiz als Land die Corona-Krise bislang mit Vernunft und Augenmass begeht. Diese Vernunft rührt daher, dass man in der Schweiz nicht gegen das Volk, sondern nur mit dem Volk regieren kann. Die Direkte Demokratie erweist sich auch in der Krise als Segen. Der Schweizer ist ein mündiger Bürger und handelt eigenverantwortlich. Halten wir diese Tugenden auch dann aufrecht, wenn ein Rahmenabkommen mit der EU abgeschlossen werden soll, welches unsere Rechte einschränken will. Wir wollen ja nicht plötzlich, dass Brüssel einen politischen Lockdown über die Schweiz verhängt.

    Bleiben Sie gesund und leben Sie gerade auch in schwierigen Zeiten.

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